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Sicherer Schlaf - sichere Bindung

Das Thema Schlaf ist für viele Mütter und Väter ein wichtiges Thema und zugleich die erste "Baustelle" ihrer Elternschaft. 
Was Kinder zum Schlafen brauchen, wie feinfühlige Schlafbegleitung aussieht und was das mit sicherer Bindung zu tun hat, erfährst du in diesem Artikel.

Was ist sichere Bindung?

Sichere Bindung entsteht ab der Stunde Null und ist unabdingbar für ein Leben voll Vertrauen und Zufriedenheit.
Dieses Fundament wird in der ganz frühen Kindheit gelegt. Sicher gebundene Kinder erleben Geborgenheit, Verlässlichkeit und LIEBE. Aus der Wärme eines liebevollen und weichen Nestes heraus ist es Kindern möglich, die Welt zu entdecken und sich frei zu entfalten.

SICHERE BINDUNG BRAUCHT:

Stabile Erwachsene

als so genannte primäre Bindungspersonen, die in der Lage sind, Gefühle auszuhalten, zuzulassen und zu regulieren. Wir dürfen traurig sein, Angst haben, wütend werden. Wir müssen nicht perfekt sein. Aber wir müssen berechenbar sein in unserem Verhalten. Kinder brauchen uns als starkes und zuverlässiges Gegenüber.

Feinfühligkeit

im Umgang mit unserem Kind. Von Anfang an. Feinfühligkeit bedeutet, uns auf die Lebenswelt von Kindern einzulassen und die Welt aus ihren Augen zu betrachten. Auch wenn uns die Sorgen, Nöte und Wünsche unseres Kindes hin und wieder merkwürdig vorkommen. Es gilt, ihre Signale wahrzunehmen. Sie zu sehen und ernst zu nehmen. 

Bedürfniserfüllung

und zwar bei Säuglingen und Babies so schnell wie möglich. Sofort. Und sei es nur ein kurzer Zuruf aus der Küche: "Ich bin gleich da." Kleine Kinder haben keine überzogenen Bedürfnisse und treiben keine Spielchen mit uns. Ihre Sehnsucht ist real, ihr Weinen immer begründet.
Grundbedürfnisse sollten wirklich direkt erfüllt werden. Manches andere geht nicht immer. Das ist nicht schlimm. Dann gilt es, unsere Kinder in ihrer Enttäuschung zu begleiten und zu trösten.

...Und was hat das mit sicherem Schlaf zu tun?

Das Ergebnis gelungener Elternschaft dreht sich sehr oft um das Thema Schlaf. Von Anfang an, ganz früh, ganz schnell - ohne Zirkus, ohne Weinen und selbständig.  

Der tiefe Wunsch von Eltern nach ruhigen Abenden und durchgeschlafenen Nächten bedient eine riesengroße Geldmaschinerie. 

Schnuller mit Geschmack, Schnuller in allen Farben, Formen und Größen, Klangmobiles, Lautsprecher mit beruhigenden Geräuschen, Gewichtsdecken- und Kragen, Aromalampen... Es gibt unzählig viele Tools auf dem Markt, die das Einschlafen verbessern, optimieren und vor allem beschleunigen sollen. Es ist nichts dabei, das eine oder andere Hilfsmittel auszuprobieren, das ist okay. 

Aber neben diesem Schlaf-Marketing existiert in unserer Gesellschaft nach wie vor die Idee, dass Kinder Schlafen lernen müssen. Mütter, Väter und Kinder erleben enormen Druck. Eltern haben das Gefühl, zu scheitern, wenn ihr Kind schlecht einschläft, nicht durchschläft, viel weint. Die Nacht ist in vielen Familien eine Art Kriegsschauplatz. Wir haben gewonnen, wenn unser Kind schnell einschläft. 

Wir alle sind herzlich eingeladen, diese Idee zu hinterfragen und einen Aspekt in den Kinderschlaf zu bringen, der am dringendsten benötigt wird: ENTSPANNUNG.
Denn am Ende des Tages brauchen Kinder nur drei Dinge:

Nähe

Nach wie vor gibt es Eltern-Communities, die Säuglinge "trainieren", alleine einzuschlafen und (!) selbst wieder in den zu Schlaf finden, wenn sie nachts aufwachen.  Das so genannte "Ferbern" - bekannt aus dem Eltern-Klassiker "Jedes Kind kann schlafen lernen",  bedeutet: das Kind (ja, auch der kleinste Säugling) wird abends ins Bett gelegt, die Eltern verlassen den Raum und kommen NICHT wieder. Egal wie sehr das Kind weint. Denn: irgendwann wird es einschlafen. Erschöpft, in extremer Angst und Verzweiflung. Wir müssen bei dieser Methode von emotionaler Gewalt und Grausamkeit sprechen, andere Worte gibt es dafür nicht. Die Ferber-Methode ist das Gegenteil von Feinfühligkeit  und kreiert frühe Traumata.

Alleine schlafen ist von der Evolution eigentlich überhaupt nicht vorgesehen. Die meisten Erwachsenen schlafen nicht gern allein. Warum erwarten wir von Babies, dass sie das leisten können? Wenn es Abend wird, ist es Zeit, Abschied zu nehmen. Nicht nur für einen kurzen Moment, sondern für mehrere Stunden. Das ist  traurig und beängstigend. Deshalb beginnen viele Kinder schon lange vor der eigentlichen Schlafenszeit, unruhig und weinerlich zu werden. In dieser sehr verletzlichen Phase vor dem Schlafen und noch mehr während des Einschlafens brauchen Kinder - insbesondere kleine Kinder -  unsere Nähe. 

Zeit

...um den eigenen Rhythmus zu finden. Schlaf lässt sich nicht erzwingen. Wir würden nie auf die Idee kommen, erwachsenen Menschen vorzuschreiben, wann sie zu schlafen haben.
Gerade Säuglinge haben in ihren ersten Wochen und Monaten einen chaotischen Schlaf-Wach-Rhythmus. Das kann für uns Eltern extrem anstrengend sein. Um den Druck abzumildern, kannst du zwei Dinge ausprobieren:

  • Kreiere zur Schlafenszeit eine Atmosphäre von Geborgenheit und Ruhe. Baue dir und deinem Kind ein warmes, weiches Nest. Keine Hektik. Kein Lärm. Keine aufgeregtenTelefonate. Lass Stille einkehren. Das tut dir selbst auch gut.
  • Entspanne dich. Nur für dich. Sorge für dich. Atme tief und ruhig. Verlängere deinen Ausatem. Je entspannter du bist, desto ruhiger wird dein Kind.


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Sicherheit

Schlaf bedeutet, die Kontrolle komplett abzugeben. Die Nacht ist dunkel, Vieles, was tagsüber easy going ist, wird nachts zur Bedrohung. Schatten, Geräusche werden als subtile Gefahr erlebt. 
Erwachsene (zumindest die meisten) wissen aber, dass sie im Grunde nichts zu befürchten haben. Kleine Kinder wissen es nicht. Für sie ist die Bedrohung von Alleinsein in der Dunkelheit, wenn Schlaf und Müdigkeit kommen, sehr real.
Kinder brauchen uns, um SPÜREN zu können, dass sie sicher sind. Dass ihr Bett ein safe space ist. Und sie können das nur fühlen, wenn wir sie mit Liebe und Geduld in den Schlaf begleiten, für sie da sind, Geborgenheit und Sicherheit vermitteln.

Feinfühlige Schlafbegleitung ist essentiell für sicherer Bindung.
Der Alltag kann manchmal extrem chaotisch und überfordernd sein. Aber irgendwie müssen wir da durch. Mit Geduld und Liebe. Auch uns selbst gegenüber.
Wenn du merkst, dass du an deine Grenzen kommst, hol dir Hilfe. Es gibt viele  Unterstützungsangebote.
Hier sind ein paar gute Adressen:

https://www.familienhandbuch.de/babys-kinder/entwicklung/saeugling/schlafen/Schlafbindungstheoretischersicht.php

https://www.dgkj.de/eltern/dgkj-elterninformationen/elterninfo-kind-schlaeft-nicht

https://www.schreibabyhilfe.ch/tipps-zur-unterstuetzung-der-eltern

https://www.achtsamlebenmitkindern.de/meine-angebote-fuer-dich/

Ich wünsche dir alles Liebe und einen guten, erholsamen Schlaf!